Babylexikon

Reboarder

Dieser Beitrag behandelt für mich ein besonders wichtiges Thema. Meine Eltern haben sich damals schon sehr für die Sicherheit ihrer Kinder im Auto interessiert. Sie guckten Anfang der 90ger Jahre bereits nach den sichersten Sitzen für uns. Auch saßen wir bis wir 12 Jahre alt wurden auf guten Kindersitzen. 

Dementsprechend machte ich mir bereits in der ersten Schwangerschaft Gedanken über den passenden Autositz für unser erstes Baby. Wir wurden durch Testergebnisse des ADAC auf Reboarder aufmerksam. Uns war zwar klar, dass Babys in einer Babyschale sowieso immer rückwärts fahren, lasen aber, dass Kinder auch bis zu einem Alter von 4/5 Jahren rückwärts fahren können. 

Wir wollten, dass unsere Kinder so lange wie möglich, über das erste Jahr hinaus, entgegen der Fahrtrichtung fahren sollten. 

Wir entdeckten Reboarder (rückwärtsgerichtete Kindersitze) die laut Hersteller von Geburt bis 18kg, also circa 4 Jahre, genutzt werden können. Wir fanden die Idee gut, den Kindersitz immer im Auto lassen zu können und keine Babyschale schleppen zu müssen. Ich wusste ja eh, dass ein Baby nur so wenig wie möglich in dieser rückunfreundlichen Haltung sein sollte.

Wir ließen uns noch in der Schwangerschaft einen 450€ teuren Reboarder von Cybex, Modell Sirona, schenken. Der ließ sich zum Baby an- und abschnallen auch drehen. Gerade dieser Mechanismus war für ein gutes und sicheres Anschnallen sehr praktisch. So konnten die Gurte besonders gut angezogen werden. Die Liegeposition war für das Schlafen perfekt und das Baby konnte trotzdem deutlich mehr sehen, als in einer herkömmlichen Babyschale. 

Unsere erste Tochter fuhr in diesem Sitz sehr komfortabel 2 ¼ Jahre rückwärts. 

Ihre kleinere Schwester wurde geboren, als unsere Große 2 war. Für sie nutzen wir eine geborgte Babyschale, damit die Schwester noch weiter den Reboarder nutzen konnte. Nachdem unser zweites Baby aber nur im Auto schrie, dachten wir über einen Wechsel in den Reboarder, der uns bequemer erschien, nach. Also zog unsere Große in einen vorwärtsgerichteten Sitz von Cybex mit Fangkörper ein. Die Kleine fühlte sich im Reboarder auch viel wohler und weinte weniger. 

Unser drittes Baby sitzt nun wieder im selben Reboarder seiner großen Schwestern und fühlt sich auch sehr wohl. Mal gucken wie lange er rückwärts fährt. Mindestens aber 2 Jahre. 

Unsere Kinder fuhren bis jetzt immer über 2 Jahre lang rückwärts. Dies würde in dem Falle eines Autounfalls dazu führen, dass der Kopf- und Halsbereich deutlich geschützter ist, als wenn die Kinder schon vorwärtsfahren würden. Der Kopf bei so kleinen Kindern ist noch sehr groß im Verhältnis zum Körper und eine starke abrupte Bremsung könnte im schlimmsten Fall zu einer Querschnittslähmung führen. 

Das System des langen Rückwärtsfahren stammt aus Skandinavien. Dort wird es schon lange angewandt und hat die Verletzungen von Kindern bei Autounfällen drastisch gesenkt. 

Denkt also bitte unbedingt darüber nach, euch gleich einen länger passenden Reboarder zu kaufen. Bei uns hat es auch zu einer großen Geldersparnis geführt. Denn die Babys saßen im Cybex Sirona der Gruppe 0/1 und zogen dann direkt in einen Sitz der Gruppe 1/2/3 ein. Dieser passt dann, falls kein Unfall passiert und man ihn austauschen müsste, bis 36kg Körpergewicht oder 12 Jahre. Wir entschieden uns in diesem Fall für einen Cybex Pallas mit Fangkörper. Dieser soll für die Kleinen besser sein, als ein Fünf-Punkt-Gurt. Zudem können sie auf ihrem Tischchen auch gut malen und Bücher angucken. Ab 15 kg Körpergewicht kann der Sitz umgebaut werden und ohne Fangkörper nur noch mit dem 3-Punkt-Autogurt verwendet werden.

Alle unsere Sitze haben wir mit Isofix befestigt. So sind sie sehr sicher im Auto eingebaut und man kann keine Fehler beim Einbau machen.

Ein kleines Gadget, welches wir noch bei all unseren Kindersitzen verwendeten haben, sind die AEROMOOV Sitzauflagen. Die Kinder schwitzen im Sommer viel weniger in ihren Sitzen und gleichzeitig wird der Sitz etwas vor der Verschmutzung geschützt.

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