Babylexikon

Geburt

Der Beitrag zum Thema Geburt wird der wahrscheinlich längte Artikel werden. Nicht nur das dieses Thema unglaublich komplex ist, es ist auch eines meiner Herzensthemen. Hier wird es aber auch um die Schwangerschaft, Geburtsvorbereitung, Geburtsorte und meine Geburtsberichte gehen.

Schwangerschaft

Zu allererst kann ich jeder Frau und Familie empfehlen sich am besten direkt nach der Festellung der Schwangerschaft eine Hebamme zu suchen. Am besten eine, die auch außenklinische Geburten anbietet, damit man sich diese Option erstmal offen halten kann. Man kann sich natürlich auch bei einem Geburtshaus eine Hebamme suchen. Ich finde es zumindest sehr schön, wenn man bereits die ganze Schwangerschaft die gleiche Hebamme an seiner Seite hat, die einen dann später eventuell bei der Geburt, zumindest aber im Wochenbett betreuen kann.

Ich war in allen drei komplikationslosen Schwangerschaften nur zur Feststellung einer regelrechten Schwangerschaft beim Frauenarzt und danach nur zu den drei Ultraschalluntersuchungen. Alle Vorsorgen, Blutabnahmen usw. hatte meine Hebamme immer bei mir zu Hause gemacht. Ich weiß, dass dies nicht alle Frauenärzte gerne machen, ich habe aber die Erfahrung gemacht, einfachen mein Ding durchzuziehen, solange alles gesund und ohne Probleme ist. Es ist ja schließlich mein Körper und mein Kind.

Nach drei Schwangerschaften, Geburten und Wochenbettzeiten mit der gleichen Hebamme, ist bei uns natürlich mittlerweile eine Freundschaft entstanden.

Geburtsvorbereitung

Ich habe in meiner ersten Schwangerschaft das Buch „HypnoBirthing“ gelesen und im Laufe der Schwangerschaft mit der CD und für mich passenden Atem- und Entspannungsübungen geübt. Dies habe ich meist vorm Einschlafen oder falls ich mal nachts wach lag gemacht. Für mich war dabei die Ruheatmung, die ich unter der Geburt auch in in den Wehenpausen gemacht habe, immer sehr hilfreich. Bis vier zählen beim Einatmen und bis acht zählen beim Ausatmen. Die Wehenatmung habe ich auch aus diesem Buch übernommen und wurde in meinem Geburtsvorbereitungskurs im Geburtshaus auch geübt. Hierbei atmet man ganz langsam und tief ein, zählt dabei bis zwanzig. Danach langsam wieder ausatmen und dabei ebenfalls bis zwanzig zählen. Meist musste ich dies 2-3 mal machen und dann war eine Wehe auch schon wieder rum. Bei den Geburten habe ich für mich entspannende Musik – Coldplay mit Clocks – gehört.

Für mich war von Anfang an klar, dass ich mich bei der Geburt entspannen und wohlfühlen möchte. Deshalb kam eine Krankenhausgeburt auch für mich nicht infrage. Ich war mir sicher, dass ich einen in mir ruhenden Zustand nicht im Krankenhaus schaffen würde.

Um körperlich fit zu bleiben, machte ich in jeder Schwangerschaft Yoga in einem Kurs für Schwangere. Dabei konnte ich meine Entspannungstechnik üben und bei anstrengenden Übungen wendete ich die Wehenatmung an. Zudem tat natürlich der Kontakt mit anderen Schwangeren und Müttern gut.

Da meine erste Geburt sehr schön war, änderte ich an meiner Vorgehensweise hinsichtlich der zweiten Geburt nichts. Auch diese war schön und vor allem schnell. Bei allen Geburten hatte ich eine Duftlampe mit Lavendelöl an, weil mir dieser Duft ein behagliches Gefühl verschaffte.

In meiner dritten Schwangerschaft empfahl mir eine Freundin die Podcasts von Kristin Graf zur friedlichen Geburt. Ich hörte sie alle und meditierte täglich mit ihren Meditationen und Entspannungsübungen. Nur alleine das Hören ihrer Stimme sorgte bei mir für Wohlbefinden. Ich kann die friedliche Geburt demnach wärmstens empfehlen. Sie bietet auch einen Onlinekurs und Übungsgruppen an.

Geburtsorte

Der gängigste Ort für Geburten ist in Deutschland das Krankenhaus. Ich habe in meiner Ausbildung zur Gesundheit- und Krankenpflegerin ein Praktikum im Kreissaal gemacht und danach auf der Wochenbettstation eines großen Krankenhauses erster Stufe gearbeitet. Für mich kam dabei schleichend der Entschluss, dass ich so nicht meine potenziellen Kinder auf die Welt bringen möchte, es sei denn es geht aufgrund medizinischer Indikatoren nicht anders. Dann empfinde ich das Krankenhaus natürlich als notwendig und auch hilfreich.

Für mich stand schnell fest, dass ich mich wohlfühlen möchte unter der Geburt. Dazu diente mir ein vertrauter Ort, bekannte Personen und oben genannten Hilfsmittel/Methoden.

Wir besuchten deshalb in der siebten Schwangerschaftwoche der ersten Schwangerschaft unser örtliches Geburtshaus, verliebten uns in dieses Haus und entschieden uns für ein der vier Hebammen. Wir wollten unser Baby gerne dort zur Welt bringen. Eine Hausgeburt kam zu diesem Zeitpunkt noch nicht infrage, da ich mir vorstellte unter der Geburt bestimmt mal in die Badewanne gehen zu wollen, und diese hatte wir zu Hause nicht. Leider gab es auch nicht die Möglichkeit für ein Geburtsbecken, da dafür unser warmes Wasser nicht ausreichen würde.

Die erste Geburt im Geburtshaus war wunderschön und ich gebar unsere erste Tochter nach sechs Stunden in der Badewanne. Da wir noch im ersten Lebensjahr unserer Tochter umzogen in eine große Wohnung mit Badewanne, stand einer zukünftigen Hausgeburt nichts im Wege. Unsere zweite Tochter kam somit in der heimischen Badewanne zur Welt. Uns Sohn sollte drei Jahre später auch in der gleichen Wanne geboren werden. Dazu aber mehr bei den Geburtsberichten.

Bezüglich der Materialien zur außenklinischen Geburt bekam ich von meiner Hebamme immer eine ausführliche Liste.

Ein kleiner Clou von mir: Die Mutter sollte sich für die Zeit nach der Geburt ein alkoholfreies Bier kalt stellen. Dies gibt Kraft und regt die Milchbildung an.

Ansonsten brauchte ich unter der Geburt immer viele leichte Getränke ohne Kohlensäure und kühlende Lappen fürs Gesicht.

Geburtsberichte

Drei wundervolle außerklinische Wassergeburten

Geburtshausgeburt der ersten Tochter

Meine erste Geburt begann bei 40+6 im Berliner Tierpark. Wir machten einen langen Spaziergang um die Geburt anzustupsen. Nach dem langen Ausflug tat sich allerdings mal wieder nichts. Nach einem kleinen Stelldichein am Nachmittag hatte ich beim Burger essen um 16 Uhr im Garten ab und zu leichte Regelschmerzen. Dies blieb bis zum Abend so und wurde allmählich wieder weniger. Deshalb beschlossen wir nochmal die Wirkung der Prostaglandine herauszufordern. Es schien zu funktionieren, denn als ich abends einen meiner Lieblingsfilme guckte, hatte ich wieder regelmäßig ein Ziehen im Unterleib. Mein Mann war schon im Bett und ich ging gegen zehn Uhr abends auch ins Bett. So langsam wurden die Kontraktionen stärker und regelmäßiger. Bis zwei Uhr nachts konnte ich allerdings noch liegen und teilweise schlafen. 

Um zwei Uhr morgens wurden die Kontraktionen so stark, dass ich zumindest nicht mehr liegen wollte. Ich lief durch die Wohnung und ging duschen. Die warme Dusche ließ die Kontraktionen nicht aufhören und nun glaubte ich allmählich daran, dass wir unser Baby bald im Arm halten könnten. Die Wehen waren nun sehr regelmäßig und ich veratmete sie im Stehen. Deshalb rief ich um drei Uhr in der Nacht meine Hebamme an und erzählte ihr von den regelmäßigen Wehen. Sie bestellte uns darauf hin zu um halb vier ins Geburtshaus. Dies liegt fünf Gehminuten von uns entfernt. Mein Mann hatte bis dahin geschlafen und ich weckte ihn. Als er wach war, nahm er die ganze Situation noch nicht so richtig ernst und wollte auch erstmal duschen. Danach ging er noch mit dem Hund gassi und brachte sie im gleichen Haus in die Wohnung von meinem Bruder. Danach liefen wir zum Geburtshaus. Ich hatte natürlich einige Wehen auf dem Weg, fand aber die Bewegung und den nächtlichen Spaziergang sehr angenehm. 

Meine Hebamme untersuchte mich nach der Ankunft und der Muttermund war bei 3cm. Wir beschlossen also dort zu bleiben und mein Mann bereitete alles vor. Ich musste mich leider hinlegen und es wurde ein CTG geschrieben. Dies 30 Minuten fand ich unerträglich. Zudem waren meine offensichtlichen Geburtswehen auf dem CTG nicht einmal zu sehen. Durch das Liegen, kam ich voll aus meiner Atmung und Konzentration raus. Ich hatte starke Schmerzen und mir wurde richtig übel. Danach konnte ich mich aber wieder frei bewegen, stand viel am Bett, ging in den Vierfüßlerstand und musste oft aufs Klo. 

Mein Mann massierte mir das Kreuz, als ich auf dem Bett kniete und dabei platzte die Fruchtblase um halb sechs. Ab diesem Zeitpunkt empfand ich die Wehen als deutlich schmerzhafter und ich wollte in die Wanne. In der Badewanne war der Muttermund bei 8cm und ich wechselte zwischen Rückenlage und Vierfüßlerstand. Meine Hebamme gab mir eine Stunde später Globulis, damit sich der Saum vom Muttermund wegschob, denn ich hatte langsam einen starken Druck nach unten, obwohl der Muttermundsaum noch stand.  Dies schien gut zu funktionieren, denn um 7:20 Uhr setze der richtige Pressdrang ein. Ich fühlte das Köpfchen und war danach höchst motiviert. Meine Hebamme schob bei einer Wehe dann selbst den Saum über das Köpfchen. Um 7:36 Uhr wurde nach zahlreichen sehr anstrengenden Presswehen unser Baby, mit 3000g, geboren und meine Hebamme legt es mir auf die Brust. Ich kuschelte unser Baby und wir bedeckten es mit einem roten kuscheligen Handtuch. Mein Mann wollte nun unbedingt wissen, was es ist. Denn diese Überraschung hatten wir uns bis dahin aufgehoben. Wir schauten nach und sahen, dass wir eine kleine bezaubernde Tochter hatten.

Nach der Geburt im Wasser lag sie auf meinem Bauch und guckte uns ganz ruhig an. Wir ließen die Nabelschnur auspulsieren und nachdem ich mich abgeduscht hatte legte ich mich zu Mann und Tochter ins Bett. Dort wurde letztendlich auch die Plazenta geboren und ein kleiner Labienriss mit einem Stich versorgt. Anschließend stillten ich ausgiebig und ruhte mich aus während unsere Tochter an meiner Brust schlief. Währenddessen informierten wir Familie und Freunde, dass unser kleines Wunder endlich geboren war. Mittags holten uns meine Mama und mein Stiefvater aus dem Geburtshaus ab und brachten uns nach Hause. Dort konnten wir uns alle ins Bett kuscheln, während die frischgebackenen Großeltern uns bekochten.  

Hausgeburt unserer zweiten Tochter

Alles begann damit, dass ich am 18.06.2016, dem errechneten Geburtstermin, noch mit einer Freundin im Freiluftkino zu Dirty Dancing gehen wollte und diese Verabredung auch unbedingt wahrnehmen wollte. Zudem war dies ein Samstag und mein Mann war der Überzeugung, dass unsere zweite Tochter auch an einem Sonntag geboren werden würde. 

Am Samstag den 18.06. war ich also im Freiluftkino und ich bekam circa ab 22.00 Uhr ein leichtes Ziehen im Unterleib. Es war nicht der Rede Wert und ich konnte den Film ganz entspannt gucken. Ich ging dann mit meiner Freundin nach Hause und verabschiedete mich um Mitternacht von ihr mit: „Vielleicht schicke ich dir morgen früh schon ein Foto.“ Ich hatte zu diesem Zeitpunkt immer wieder ein regelmäßiges Ziehen im Unterleib. Zu Hause ging ich ins Bett und schlief ein bisschen. Um drei Uhr wurde ich wieder wach und hatte leichte aber regelmäßige Kontraktionen. Ich nahm kurz ein Bad, weckte dafür sogar extra meinen Mann und die Kontraktionen ließen wieder nach. Also wieder ins Bett! Meine Tochter und mein Mann schliefen tief und fest in unserem Familienbett. Ich legte mich wieder dazu und wurde um halb sechs von einer richtigen Wehe wach. Ich wusste sofort, dass jetzt was anders war. Sie kamen gleich alle zwei Minuten und mussten im Stehen veratmet werden. Deshalb riefen wir sofort meine Hebamme und die Großeltern an. Sie machten sich alle sofort auf den Weg. 

Nun musste ich auch schon regelmäßig auf die Toilette und ließ mir wieder ein Bad ein. In der Wanne waren die Wehen wunderbar zu ertragen und ich konnte entspannen. Mein Mann kümmerte sich um unsere zwei Jährige Tochter und ich veratmete die Wehen in der Badewanne. Um kurz vor sieben Uhr hatte ich in der Wanne den Blasensprung. Kurz danach brachte mein Mann unsere Tochter zur Nachbarin und meine Hebamme traf ein. Die Untersuchung von meiner Hebamme ergab einen Muttermundsbefund von 4-5 cm und wir machten nochmal frisches Wasser in die Wanne. Also erstmal kurz raus aus der Wanne und dann wieder rein. 

Mein Mann ließ zur gleichen Zeit die Katzen raus und unser Kater Moogli brachte um kurz vor halb sieben einen Spatz in die Wohnung. Daraufhin musste mein Mann den lebenden Spatz fangen und wieder in den Garten bringen. Zur gleichen Zeit setzen in der Wanne die Presswehen ein. Nach nur zwei Wehen war der Kopf tief im Becken und meine Hebamme aus dem Fenster nach meinem Mann, der noch mit dem Spatz im Garten war. Er kam endlich und nach zwei weiteren Presswehen war der Kopf von unserer zweiten Tochter schon geboren. Alle bestaunten ihre dunklen Haare! Noch einmal Pressen und unsere kleine Prinzessin war geboren. Am 19.06.2016 um 07:41 mit genau 2980g. Sie kuschelte auf mir in der Wanne und wir warteten 30 Minuten, bis die Nabelschnur auspulsiert war. Nachdem mein Mann die Nabelschnur durchschnitten hatte, ging er mit dem Baby schon ins Bett und ich machte mich noch sauber und gebar in der Badewanne die Plazenta. 

Danach kuschelte ich mich zu unserem Baby ins Bett und beschnuffelte sie. In der Wanne hatte ich sie schon gestillt und tat dies nun auch im Schlafzimmer. Da es mir sehr gut ging, holten wir unsere erste Tochter von der Nachbarin ab und sie konnte ihre Schwester begrüßen. Danach gab es für alle Frühstück!

Die Großeltern trafen aufgrund der schnellen Geburt und ihres weiten Weges erst ein, als ich schon mit dem Neugeborenen in der Wanne lag und die Nabelschnur auspulsieren ließ. 

Hausgeburt unseres Sohnes

Unser Sohn machte seine Ankunft sehr spannend. Bei 40+3 hatte ich noch eine Untersuchung im Krankenhaus, da dieser Termin für außerklinische Geburten festgelegt war und auf einen Samstag fiel, um eine ärztliche Kontrolle vornehmen zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich seit 10 Wochen keinen Arzt mehr gesehen, sowie Ultraschall oder CTG machen lassen, da ich mich von meiner Hebamme betreuen ließ. Der Arzt schätzte unseren Sohn auf 2600g und stellte eine regelrechte Schwangerschaft fest. Also konnte ich wieder mit dem Fahrrad bei 35 Grad nach Hause fahren. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich eine Woche zuvor schon einmal so regelmäßig Wehen gehabt, dass wir schon an eine Geburt geglaubt hatten, dann war aber wieder eine Woche Ruhe. Am nächsten Tag, ein Sonntag, wünscht sich mein Mann natürlich wieder ein Sonntagskind. Wir gaben uns alle Mühe viel zu spazieren und sonst alles zu tun, damit ich wieder Wehen kriegen würde. Das Ganze bei fast 40 Grad. Ich lief unglaublich viel und hatte dabei immer leichte Kontraktionen. Pausierte ich, waren sie wieder weg. Das Gleiche war auch den nächsten Tag. Ich brachte meine Töchter um neun Uhr in die Kita, erledigte noch den Wocheneinkauf und brachte die Wohnung auf Vordermann. Tanzte ich viel, hatte ich Kontraktionen. Ohne Bewegung waren sie weg. Ich trank an diesem Tag viel Jogi Tee Classic und aß frische Ananas, sowie Zimtschnecken. Um drei Uhr nachmittags holte ich meine Töchter aus der Kita ab. Dort wurde ich schon von allen gefragt, wann es denn nun losgehen würde. Ich erzählte, dass es mir wunderbar ginge und ich abwartete. 

Für fünf Uhr nachmittags hatte sich meine Hebamme mit dem CTG angekündigt. Während das CTG schrieb und ich auf der Couch lag, hatte ich vermehrt Kontraktionen, die auf dem CTG nicht zu sehen waren und auch meinen Blasensprung. Ich nahm den Blasensprung erst nicht ernst und erst beim Aufsetzten nach dem CTG bemerkte ich ein bisschen Fruchtwasser. Meine Hebamme gab mir Vorlagen und untersuchte den Muttermund. Dieser war bei 3cm. Sie verabschiedete sich dann erstmal, da sie noch die Materialien für die Hausgeburt holen musste. Nachdem sie gegangen war, wurden meine Kontraktionen regelmäßiger. Ich rief meinen Mann, der komischerweise noch nicht da war, an. Er kam mit Bleifuß nach Hause gefahren und kümmerte sich um unsere Töchter, die Abendessen brauchten und die ich vorm Fernseher mit einer Tierdoku geparkt hatte. Als er da war, ließ ich mir sofort eine Wanne ein und legte mich ins Wasser. Da die Wehen nur stärker wurden und ich auch wieder viel aufs Klo musste, rief ich meine Hebamme an. Ich sagte ihr, sie solle, sobald sie die Sachen habe, wieder hierherkommen. 

Um 18:50 Uhr traf sie ein. Ich hatte alle zwei Minuten Wehen, der Muttermund war bei 3-4cm und der Kopf tief im Becken. Nach diesem Befund beschlossen mein Mann und ich, dass er erstmal die Mädels ins Bett bringen würde und wir wohl keinen Babysitter brauchen würden. Der Opa wusste aber um die nahende Geburt Bescheid, da er kurz nach dem Blasensprung zufällig angerufen hatte und unsere Nachbarin war auch zu Hause. 

Als mein Mann um 19:45 Uhr aus dem Schlafzimmer kam und unsere Töchter schliefen, setzen kurz danach schon die Presswehen ein. Ich war zu diesem Zeitpunkt völlig schockiert über die Übergangsphase. Ich hatte nach dem Muttermundsbefund damit gerechnet, dass es noch länger dauern würde. Ich empfand die Übergangsphase als sehr anstrengend und hatte zwei unglaublich lange Wehen mit starkem Druck nach unten. Mein Mann sah dies und sagte sofort, dass unser Sohn gleich da sei. Er erklärte mir, dass bei den Presswehen mein Bauch im Gegensatz zu den vorangegangenen Wehen immer ganz klein wurde. Dies kannte er noch aus den anderen Geburten. Da war ich dann beruhigt und wieder total motiviert. Meine Konzentration und Entspannung waren wieder präsent. Ich freute mich auf unseren Sohn. Nach nur vier Presswehen hielt ich unseren kleinen perfekten Mann, der die Nabelschnur zweimal um den Hals gewickelt hatte, in meinen Armen. Er war ein Montagskind und um 20:04 Uhr mit 3230g geboren. Ich kuschelte und stillte in der Wanne bis nach 30 Minuten die Nabelschnur auspulsiert war. Nachdem mein Mann sie durchtrennt hatte, kuschelte er sich mit dem Kleinen auf die Couch im Wohnzimmer. Ich gebar die Plazenta in der Badewanne und duschte mich ab. Danach kuschelte ich mich auch auf die Couch, aß Abendbrot und stillte ausgiebig. Hier informierten wir dann den Opa und alle anderen Familienmitglieder. Als ich gegen 23 Uhr ins Bett ging, wurden die Schwestern kurz wach, begrüßten ihren kleinen Bruder und schliefen wieder selig ein. 

Für dich vielleicht ebenfalls interessant...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.